Der Untergang der Manga Mushihara Teil 3

Aus dramaturgischen Gründen in der Gesamtgeschichte nun nochmal etwas U-Boot Literatur an Bord von U-4711. Die Logiklücke zu den anderen Teilen beginnt sich zu schließen, langsam, aber sie schließt sich.
Beim nächsten mal dann wieder ein anderer Handlungsstrang, versprochen.

Sie hatten Glück.
Das schlimmste im Krieg ist es zu warten. Und zu warten. Und es geschah nichts. Gar nichts. Es blieb still.
Nach zwei Stunden befahl Mellerbeck die Freiwache in die Kojen um Sauerstoff zu sparen. Am Ende der Wache sogar allgemeine Nachtruhe.
Lichter und Lunten aus – Geister auf Station.
18 Stunden waren vergangen, seit dem sie die „Manga Mushihara“ versenkt hatten. 18 Stunden waren sie nahezu geräuschlos auf 150 Metern Tiefe mit nur 4 Knoten pro Stunde von der Untergangsstelle fortgeschlichen. Wie ein Dieb in der Nacht. Und Nacht hatten sie jetzt. 72 Seemeilen – oder 133 Kilometer – waren sie nun entfernt. Sie hingen unter Wasser, in der großen Finsternis der See. Allein und vergessen von der Welt.
Mellerbeck faßte es fast schon als eine persönliche Beleidigung auf, daß sie entweder keiner zu suchen schien, oder die suchenden sie offenbar nicht fanden. Sie schwebten in einem dunklen, nassen Nichts.
Wie bei einer Verabredung, einem Date, bei dem man sitzengelassen wird.
Bestellt und nicht abgeholt.
Kein Flugzeug, kein Hubschrauber der Sonarbojen abwarf, kein anderes U-Boot das sich anschlich. Nichts.
Die Amerikaner hatten zwar im Kalten Krieg sämtliche Weltmeere mit Unterwassermikrofonen „verwanzt“, um sowjetische U-Boote zu orten – aber das System war nur noch in Teilbereichen aktiv, wenn es denn überhaupt noch einsatzfähig war. Sparmaßnahmen im Pentagon sei Dank.
Allerdings hatten die Flugzeuge der „USS Charles Vinson“ Wrackteile gefunden. Ein zur Unglücksstelle beordeter Zerstörer hatte allerdings nur noch Tote bergen können: 147 tote Japaner zogen sie aus dem Wasser. Teilweise schon von Haien angenagt. Wie schlafend hingen einige in ihren Rettungswesten.
Niemand konnte sich den Untergang erklären – auch wenn es den aufgezeichneten Notruf gab, die Wrackteile, die Toten: einen Reim auf ein mysteriöses U-Boot konnte sich niemand machen. Erst recht nicht auf ein Unterseeboot, das mit einer Kanone schoß. So etwas gab es seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr.
Der Notruf der „Manga Mushihara“ schien also irgendwie „aus der Zeit gefallen“ zu sein.

Und an Bord dieses aus der Zeit gefallenen Etwas öffnete der Kommandant seine Augen. Mellerbeck hatte gedöst – und sah auf die Uhr. 4.37 Uhr. Die ganze Mannschaft lag in den Kojen. Nur die wirklich wichtigen Stationen waren besetzt. Wer konnte, versuchte schlafen. Bei den meisten jedoch war es ein ohnmächtiges, gelangweiltes Dösen.
Langsam wurde der Sauerstoff knapp. Er wußte, was nun kommen würde: sollte er noch ein paar Minuten warten, und es drauf ankommen lassen, oder von sich aus den Befehl zum auftauchen geben?
„Dämmerungsbeginn, Herr Kaleun!“ – der Obersteuermann holte ihn aus seinen Gedanken.
„Danke.“ Mellerbeck war zwar schon wach, aber noch nicht auf Betriebstemepratur.
Der Smutje ging mit einer großen blechernen Kaffeekanne seine Ronde, und gab denen, die jetzt Wache hatten, eine Mug voll aus.
Angelina hatte die 18 Stunden unter Wasser mit schlafen und Hörbüchern verbracht. Sie hielt es für geraten, sich vom Kommandanten und den anderen Offizieren fernzuhalten. Aus nachvollziehbaren Gründen. Sie hielt sich für deplaziert.
Sie war mit Abstand der einsamste Mensch an U-4711.

Während Mellerbeck noch einen Moment im schwachen Schein der Sofitte über seiner Koje versuchte, sich mit dem Glück anzufreunden, den Amerikanern entkommen zu sein, hörte er langsame schlufernde Tritte.
Wie alle U-Bootfahrer hatte er ein gutes Gehör entwickelt. Diese Schritte kannte er.
Übermüdet, mit einem leidenden Gesicht wie die Passion Christi, stand der LI vor ihm: „Melde gehorsamst, Herr Kaleu. Wir müssen auftauchen. Die Batterien sind leer!“
„Na, LI… etwas haben wir doch noch, oder?“
Üblicherweise flunkerte der LI in seinen Meldungen. „leer“ hieß bei ihm noch lange nicht „wirklich total leer“. Aber diesmal waren sie wirklich leer.
Der LI schüttelte nur den Kopf. „Nichts mehr zu machen, Herr Kaleu. Aus. Finito….außerdem sinkt der Sauerstoffgehalt in der Luft rapide. Wir müssen…“
„Schon gut, LI, schon gut.“ Mellerbeck streckte sich sehr verkrampft. „Oben geht gleich die Sonne auf. Nicht gerade der idealste Zeitpunkt, um mit leeren Batterien aufzutauchen.“
Der LI wollte seinen Worten noch weiter Nachdruck verleihen, aber Mellerbeck hatte verstanden. Die Entscheidung war ihm abgenommen worden.
„Lassen Sie den II-WO wahrschauen. In fünf Minuten tauchen wir auf. Wir gehen erst auf 40 Meter zum rundhorchen, dann auf Seerohrtiefe, verstanden?!“
„Jawohl Herr Kaleu!“
„Na dann los… Rise! Rise! Alle Mann auf Station!“

Obwohl sie keinen Strom mehr hatten, obwohl die Luft zum schneiden dick war – sie ließen sich Zeit. Der LI tauchte so bedächtig auf, daß man erst auf 40 Meter leichte Bewegungen an Bord wahrnahm. Offenbar war die See etwas rauer geworden. Das rundorchen brachte nichts: Kein Schiff weit und breit.
Als sie auf Seerohrtiefe waren, hatte der LI Mühe, das Boot in der Waagrechten zu halten. In der Zentrale war Rotlicht eingeschaltet. Das sollte die Augen besser an die Helligkeit gewöhnen. Zumindest für diejenigen, die gleich Brückenwache gehen „durften“.
Mellerbeck hing wieder wie ein Affe am Periskop.
„Hmmmm…Himmel scheint frei zu sein… erste Seewache und Steuerbord-Maschinenwache sich klarmachen!“
Die Bordsprechanlage wiederholte den letzten Teil.
Sie tauchten auf.
„Klar bei Diesel!“
Mit einem lauten Knall flog das Turmluk auf. Der Druck im Inneren der Stahlröhre entwich mit einem Schlag. Die Diesel sprangen an, bliesen erst wieder eine schwarze Wolke aus. U-4711 kam wieder in Fahrt.
„Beide Maschinen große Fahrt voraus!“
Sie luden mittels Generatorschaltung – die E-Maschinen wirkten als Dynamos – die Batterien wieder auf. Die Sonne ging auf.
Mellerbeck und der II-WO standen mit der Brückenwache wieder auf dem Turm.
„Die Morgenwache gehört Ihnen, II-WO. Ich genehmige mir jetzt erstmal mein Frühstück!“ Er sah sich dauernd nach allen Seiten um. „Na hoffenltich bleibt der Himmel so leer!“ dachte er bei sich, als er wieder durch das Turmluk nach unten kletterte.

Er hatte sein Rührei mit Speck noch nicht halb aufgegessen, da schnarrte die Bordsprechanlage:
„Kommandant bitte zum Horchraum. Ich wiederhole: Kommandant bitte zum Horchraum!“
Mellerbeck wandte sich verwundert um. „Nanu. Hat unser Horchgast wieder was im Ohr?“. Eilig sprang er durch das runde Luk, und setzte mit beidem Füßen auf den Stahlplatten auf. Gelenkig wie ein Schlangenmensch, und so gelenkig waren alle U-Bootfahrer, richtete er sich vor dem Horchschapp wieder auf.
„Na, Neumann, was gibts?“
„Herr Kommandant… der Funkspruch…“
„Ja was denn?“
„Der ist doppelt verschlüsselt. Da müssen Sie selbst nochmal ran!“
Unwirsch nahm der Kommandant den Zettel, auf dem der Horchgast den verschlüsselten Funkspruch schon einmal dechiffriert hatte – die „Klarbuchstaben“ waren mit Bleistift über die gedruckten Kleinbuchstaben des ursprünglichen Buchstabensalats gekritzelt. Allerdings ergaben auch sie keinen Sinn.
Mit einem aggressiven Brummen nahm der Kommandant den Zettel, und setzte sich auf die Back in seiner Koje. Er nahm die Dechiffriermaschine, eine Enigma T-III, und holte die Kladde mit dem Tagescode aus dem Schubfach über seinem Kopf.
Der I-WO war inzwischen auch aus seiner Koje geklettert, und rieb sich die verschlafenen Augen.
Er sah den Kommandaten neugierig an. „Schlechte Neuigkeiten, Herr Kaleu?“
„Das werden wir bald wissen…“ brummte dieser nur.
Er nahm die Kladde mit dem Tagescode, und tippte die Buchstaben, die der Horchgast im ersten Durchgang bereits decodiert hatte, nochmals in die Enigma ein.
Nach einer Weile hatte er den Kartext vor sich auf dem Zettel notiert. Er bestand aus nur einem Wort: „Heydegeist“.

Konsterniert blickte Mellerbeck auf dieses Wort. „Heydegeist“.
„Moment mal…“ brummte er. Um dann hastig auzuspringen: Er rieß sich den kleinen Schlüssel, den er an einer Kette um den Hals trug, von demselben, und öffntete damit das verschlossene Fach direkt neben den Seekarten. Dort waren mehrere Kladden in dunklem rot, die nur unter ganz besonderen Umständen geöffnet werden durften. Eine dieser Kladden trug den Vermerk „GeKoSa“ – „geheime Kommandosache“. Und mit Großbuchstaben das Wort „HEYDEGEIST“.
Der I-WO hatte seinem Kommandaten verwundert zugeschaut, und sah mit an, wie dieser die verplombte Bandarole von der Kladde riß.
Der Kapitänleutnant klappte die Kladde auf, und las mit gerunzelter Stirn die wenigen Zeilen, die mit wasserfester Schreibmaschinentinte auf das Papier geschrieben waren. Er las die Zeilen zweimal.
Er legte das Schriftstück vor sich auf die Back, und rief laut: „Obersteuermann!“. Dann besann er sich kurz, sah den I-WO an: „Lassen Sie den LI wahrschauen!“
Der I-WO war ebenso erstaunt wie verdattert, daß der Alte ihn nicht einweihte, was denn eigentlich vor sich ging. Den nächststehenden Maat ranzte er aber dennoch pflichtbewußt an: „Den LI wahrschauen! Der Kommandant will ihn sprechen!“
Der Obersteuermann hingegen war schon nach wenigen Augenblicken durch das runde Schott gejumpt – wenngleich nicht ganz so schlangenmenschlich elegant wie zuvor der Kommandant.
„Obersteuermann… was ist der nächstgelegene Hafen?“ fragte der Kommandant.
Der Obersteuermann kratzte sich kurz am Kopf. „Das müßte Ulang Padang sein, Herr Kaleu. Südküste Sumatra. Pi mal Daumen 450 Seemeilen.“
„Soso…hmmm.“ brummte der Kommandant, sich sein bartstoppeliges Kinn reibend. Er hielt nichts von „U-Boot-Fahrer-Bärten.“ Lange Bärte hielt er für unhygienisch, und sorgte auch deshalb dafür, daß jeder Mann an Bord, der schon zum Bartwuchs fähig war, sich wenigstens einmal in der Woche auch rasierte. Wenngleich dies auch mit der fast nutzlosen Salzwasserseife zu erfolgen hatte. Denn Süßwasser war ausschließlich dem Verzehr vorbehalten.
Ein kurzes rumpeln, der Klang eines Stolpern, kündigte an, das der LI wieder aus seiner Koje geholt worden war.
Leichenblaß, mit tiefschwarzen Augenrändern, noch dreiviertels schlafend fand er sich vor der Kapitänskoje ein.
„Leitender Ingenieur Schröder meldet sich wie befohlen, Herr Kaleu!“
„Nu machen se ma nicht unnötig Männchen, LI“ winkte der Kommandant ab, „Sagen Sie mir einfach, wieviel Sprit wir noch haben und wie weit wir damit kommen!“
verwundert über diese Anfrage – denn diese Reichweitenpeilung erfolgte ohnehin zweimal am Tag – rieb sich der LI die Augen. „Letzte Peilung Treibölstand: 55 Tonnen. Reichweite bei normaler Fahrt 780 Seemeilen, bei sparsamer Fahrt von 8 Knoten ca. 900 Seemeilen, Herr Kaleu!“
„Und bei AK?“
„AK?“ der LI bekam einen jammernden Gesichtsausdruck – er dachte unweigerlich an seine geliebten MAN-Motoren. „Nun… da sind bei 22 Knoten noch ca. 470 Seemeilen drin, Herr Kaleu!“
Der Kommandant wußte, daß ihn der LI um mindestens 30 bis 40 Seemeilen anlog. Leitende Ingenieure pflegten grundsätzlich zu ihren Ungunsten zu kalkulieren – sich immer eine Notfallreserve offen haltend.
„Schön, schön…“ pfiff der Kommandant, als er die Augen zusammenkneifend den LI musterte. Dann wandte er sich wieder zum Obersteuermann: „Setzen Sie einen neuen Kurs, Obersteuernmann! Ulang Padang! Beide Maschinen AK für zwoundzwanzig Knoten!“
„Jawohl, Herr Kapitänleutnant!“ der Obersteuermann salutierte verdutzt, und machte kehrt Richtung Zentrale, wo er erstmal die neugierigen Steuermannsgasten zusammenstauchte.
Umgehend nahm das Boot volle Fahrt auf. Die beiden MAN-Schiffdiesel hämmerten im Maschinenraum in einem irrwitzigen Takt und ließen das ganze Boot durch und durch vibrieren. Außerdem bemerkte man auch im Inneren, nicht nur auf der Brücke, daß das Steuerruder hart angelegt war, und U-4711 den Kurs änderte.
Der LI und der I-WO standen ebenso erstaunt beisammen, und sahen den Kommandanten neugierig an.
„Gucken Sie nicht so, meine Herren! Die Marine ist nun mal kein Wunschkonzert! Schröder, hauen Sie sich wieder in Ihre Koje! In drei Stunden dürfen Sie mich wieder mit Ihrer Gegenwart beglücken!“
Der LI wankte schlaftrunkten von dannen, sich immer noch nicht ganz sicher, ob er die letzten Augenblicke nur geträumt hatte.
Der I-WO war stehengeblieben. „Herr Kaleu… dürfte ich bitte wissen, was hier vor sich geht?“
der Kommandant hatte sich von seiner Koje erhoben, und reichte seinem ersten Wachoffizier wortlos die rote Kladde mit der Aufschrift „Heydegeist“.
Brennend, was er dort lesen würde, nahm der I-WO die Kladde in die Hand, und las nur folgenden, knappen Wortlaut:
„Aktuelle Operation(en) umgehend abbrechen. Schnellstmöglichst nächsten Hafen anlaufen, zwecks neuer Befehlsausgabe. Nächstgelegenen Hafen, Treibölstand plus aktuellen Standort umgehend melden.“
„Ich bin mal den II-WO informieren, I-WO, Sie haben die Zentrale!“ brummte der Kommandant, und kroch duch das Luk in die Zentrale, um dann den Turm zur Brücke aufzuentern.
Perplex zwischen dem Schriftstück und seinem Kommandanten hin und herschauend konnte sich der I-WO nur wundern.

Angelina war ebenfalls vom Duft von Kaffee und Rührei mit Speck aus ihrer Dösigkeit erwacht. Sie hatte entnervt ihr Hörbuch von den Ohren genommen – die Fortsetzung von 50SoG war wirklich noch schlechter als ihr Ruf. Aber irgendwas war los. Das spürte sie.
Sie zog dein kleinen Vorhang beiseite und wollte in die Unteroffiziersmesse blinzeln. Aber alles was sie sah, waren der Oberbootsmann und zwei Maate die sich kleine Handspiegel vor sich haltend, rasierten. Alle drei grüßten lässig „Moin, Fräulein Leutnant!“
„Moin!“ -mit einem gekonnten Schwung, es hatte sie dafür mehrere Tage Übung gekostet, sprang sie aus der Koje. Ihre ausgeblichenen und abgewetzten hello-Kitty Söckchen landeten auf den feuchten Stahlplatten.
„Irgendwas im Busch?“ fragte sie.
Der Oberbootsmann zuckte nur mit den Schultern, und wies mit einer Kopfbewegung Richtung O-Messe. „Funkspruch!“
„Aha.“ antwortete Angelina einsilbig, und zwängte sich am Oberbootsmann vorbei durch das Schott in die O-Messe.

Einer der beiden Maate feixte: „Die Alte hat doch Haare auf den Zähnen!“
Und der andere antwortete: „Nicht nur da, wetten?“
Angelina drehte sich unvermittelt um, und kletterte wieder durch das Schott. Sie hatte den Dialog noch gehört.
„Im Gegensatz zu Ihnen, meine Herren, muß ich ich wenigstens nicht rasieren!“
Der Oberbootsmann sah die beiden Maate streng an, auf das sie sich nicht noch weiter in die Scheiße ritten. Kampflesbe hin oder her – Angelina war Leutnant und damit Offizier. Aber der eine Maat, Becker, konnte sein Mundwerk nicht halten:
„zumindest nicht am Kinn!“ setzte er grinsend nach, seinem Nachbar in die Seite boxend.
Der Oberbootsmann sah ihn zornig an, auch wenn er ähnliches gedacht hatte: „Na na na, ich erbitte mir die gebührende Disziplin aus, meine Herren?!“
Verdattert machte der Steurermannsmaat Männchen „Jawoll, Herr Oberbootsmann!“ und verschwand eilig in Richtung WC, um weiteren Tadeln zu entgehen.
Entschuldigend sich an Angelina wendend: „Ich bitte um Entschuldigung, Fräulein Leutnant! ich werde den Vorfall umgehend dem Ko…“
„Schon gut, schon gut…“ wehrte sie ab. „Ich weiß, wie sind auf nem U-Boot und hier gehts rauer zu….. außerdem hat er leider doch recht.“ sagte sie knurrend – dann verschwand sie endlich Richtung O-Messe.
Dort traf sie den I-WO, die rote Kladde mit der Aufschrift „Heydegeist“ noch in den Händen hielt.
Sofort war sie hellwach. „Ist *das* eben reingekommen?“ fragte sie.
„Ja….aber das ist geheim, Fräulein Leutnant!“
„Ist der Kommandant auf der Brücke? Ich muß ihn sofort sprechen!“
„das geht jetzt ni…“
„Wer will mich sprechen?“ Mellerbeck sauste gerade die Leiter aus dem Turm herunter.
„Ah…Fräulein von Mackensen. Auch schon wach? Ich habe jetzt keine Zeit für Sie!“
Mellerbeck ließ Angelina stehen, und hastete zum Horchraum.
Neuman saß an seinen Geräten, und versuchte die Funkfrequenz zu stabilisieren.
„Neumann – antworten Sie auf „Heydegeist“ folgendes:
„Fünfundsiebzig Grad zweiundvierzig Minuten Ost, zwölf Grad elf Minuten Süd, 55 Tonnne, Kurs Ulang Padang, gezeichnet Mellerbeck U-4711!“
„Jawohl, Herr Kaleu!“ antwortete der Funker, und morste die Antwort in den Äther.

Tausende Kilometer weit entfernt, unter den Weinbergen des Ahrtals, wurde die Nachricht empfangen und eilig notiert.
„75°42′ O, 12°11′ S, 55t Kurs Ulang Padang. gez. Mellerbeck U 4711“

to be continued…

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